In Hanau-Großauheim ist bei der kontrollierten Sprengung einer 250-Kilo-Blindgängerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg am Donnerstag, 11. Dezember 2025, ein signifikanter Schaden an bis zu 28 Wohnungen entstanden. Experten hatten die Bombe fälschlich als Phosphor-Brandbombe eingestuft, was zu einer stärkeren Detonation führte, doch die Stadt verspricht schnelle Reparaturen – keine Familie muss Weihnachten umziehen.
Fund und Vorbereitung
Die Bombe deutscher Bauart wurde Dienstag bei Bauarbeiten in der Lise-Meitner-Straße entdeckt. Aufgrund des defekten Zünders und der mutmaßlichen Phosphorfüllung war Transport unmöglich; die Sprengung erfolgte Donnerstag kurz nach 12 Uhr unter Beteiligung von Kampfmittelräumdienst, Feuerwehr, Polizei und THW. Ein 1.000-Meter-Radius wurde geräumt, 4.500 Bewohner evakuiert, B43a, Schienen- und Mainverkehr gesperrt; Schulen und Kitas geschlossen.
Der fataler Irrtum
Das Regierungspräsidium Darmstadt ging von einer Brandbombe aus, sie enthielt jedoch Sprengstoff – ungewöhnlich für Hanau, wo meist alliierte Bomben gefunden werden. 15 wasser gefüllte Stahlcontainer dämpften den Druck und verhinderten Schlimmeres; der laute Knall war kilometerweit hörbar, Fensterscheiben vibrierten. Keine Verletzten.
Schäden und Nachmaßnahmen
58 Personen zunächst betroffen, doch Schäden geringer als befürchtet: Eine leerstehende Wohnung im stärksten Mehrfamilienhaus unbewohnbar, Rest reparabel. THW-Statiker prüfen Stabilität, Feuerwehr schließt Gefahrstoffe aus; Bereiche gesperrt. Oberbürgermeister Claus Kaminsky (SPD) und Dezernentin Isabelle Hemsley sichern psychosoziale Betreuung, Kostenübernahme durch Hessen und unbürokratische Hilfe.
Historischer Hintergrund
Die deutsche Bombe stammt wahrscheinlich aus Kämpfen Ende März 1945 am Main zwischen US- und deutschen Truppen bei Großauheim und Klein-Auheim. Hanau kennt wiederholte Funde, z. B. im Juni und Januar 2025.